Wanderschuhe schnüren: Schnürst du mit Flaschenzug-, Parallelschnürung oder Factory Lacing?
Wanderschuhe schnüren ist eine ganz einfache Angelegenheit, oder? Sie machen das vermutlich schon seit Jahrzehnten und denken nicht großartig darüber nach. Fakt ist: Wie Sie Ihre Wanderschuhe schnüren hat Einfluss auf den Sitz und somit auf den Tragekomfort Ihrer Wanderschuhe – und das bei jedem einzelnen Schritt. Daher lohnt es sich, beim Thema Wanderschuhe schnüren noch einmal genauer hinzuschauen.
Wanderschuhe schnüren: Was ist wichtig?
Beim Wanderschuhe Schnüren ist Folgendes wichtig: Ihr Fuß sollte fest im Schuh sitzen. Jede Form von Reibung oder zu großem Druck kann nämlich Scheuerstellen, Druckstellen und Blasen verursachen. Und schmerzende und brennende Füße sind so ziemlich das Letzte, was Sie bei Ihrem Fußmarsch durch die Natur brauchen können.
Schnürtechniken gibt es haufenweise. Das spiegelt auch Ihre Google Suche wider, wenn Sie „Wanderschuhe schnüren“ eingeben. Die einen schwören auf die „einzig richtige“ Technik, die anderen geben „Tipps und Tricks“ rund ums Schuhe Schnüren. Wir haben einen kurzen Guide für Sie zusammengestellt, worauf Sie beim Wanderschuhe Schnüren wirklich achten sollten.
Wanderschuhe schnüren: Darauf sollten Sie achten
1. Richtiger Sitz der Wanderschuhe
Bevor Sie sich für eine passende Schnürtechnik entscheiden, sollten Sie absolut sichergehen, den richtigen Wanderschuh für sich zu haben. Mit richtig ist auch gemeint, dass die Größe der Wanderschuhe stimmt. Viele denken fälschlicherweise, dass der Wanderschuh perfekt passt, wenn vorne im Zehenraum zwei, drei Millimeter Platz zwischen Zehen und Wanderschuhen ist. Das ist ein Irrglaube. Tatsächlich sollte dieser Leerraum im vorderen Bereich des Schuhs Ihren Zehen eine Daumenbreite Platz zum Schuh gewähren. Haben Sie vorne weniger Leerraum, so stoßen Ihre Zehen spätestens beim Abstieg oder Ablaufen bei jedem einzelnen Schritt vorne an die Wanderschuhe an.
Zu kleine Wanderschuhe sind nicht nur problematisch für Ihre Zehen. Ist die Schuhlänge nicht ausreichend, so ziehen Ihre Füße den Wanderschuh in die Länge. Die Konsequenz: Sie haben mit Reibung und Druckstellen im seitlichen, im vorderen und im hinteren Schuhbereich zu kämpfen. Blasenbildung ist eine weitere schmerzhafte Folge. Auch Wanderschuhe, die zwar lange, aber nicht breit genug sind, weiten Sie seitlich mit Ihren Füßen aus, was wiederum zu einer Verkürzung des Wanderschuhs führt.
Sie sehen, wie man das Blatt auch dreht und wendet, ein passender Wanderschuh ist das A&O für gesunde Wanderfüße. Der Wanderschuh mit der idealen Passform sitzt am Fußballen und an der Ferse, ohne zu wackeln oder zu drücken. Zudem sollte die Schuhzunge wirklich mittig fixiert sein.
2. Tragen Sie qualitativ hochwertige Wandersocken
Der Stellenwert von hochwertigen Wandersocken wird oftmals unterschätzt. Ihre Wandersocken sind die Verbindung zwischen Ihrem Wanderschuh und Ihren Füßen. Je nahtloser (auch im direkten Sinn) und bequemer diese Verbindung ist, desto angenehmer gestaltet sich jeder Schritt Ihrer Wanderung. Mit unseren Wandersocken aus Merinowolle stellen Sie eine ideale Verbindung her. Die Merino Socken tragen sich wie eine zweite Hautschicht. Wir von Wundersocks verwenden einen besonders feinen Garn, der sich auf der Haut nahezu so sanft anfühlt wie Watte. Die Socken ohne Naht und Gummi passen sich flexibel an Ihre Fußform an und verrutschen nicht.
Unsere Wandersocken aus Merinowolle kühlen Ihre Füße bei Hitze und wärmen sie bei Kälte – sie sorgen bei jedem Wetter für eine stabile Körpertemperatur. Sie profitieren zudem ungemein von der Polsterung an der Ferse und Fußsohle. So sind Ihre Füße an den besonders beanspruchten Stellen schön sanft eingebettet. Auch mit Feuchtigkeit im Schuh haben Sie keine Probleme. Die Wandersocken leiten Fußschweiß und Nässe, die von außen eindringt, sofort von Ihrer Haut weg. Ihre Füße bleiben durchwegs trocken, wodurch die Gefahr einer Blasenbildung sowie der Entstehung von Scheuer- oder Druckstellen stark vermindert wird.
3. Stabilisieren Sie beim Schnüren Rist und Schaft
Was das Wanderschuhe Schnüren vom herkömmlichen Schuhe Binden unterscheidet, ist die Schnürung an der Feststellöse. Diese befindet sich in etwa auf der Höhe Ihrer Knöchel. An der Feststellöse schnüren Sie die für Sie passende Spannung zwischen Rist und Schaft. Dadurch bringen Sie Ihre Ferse in die richtige Position. Die meisten Wanderschuhe haben eine Feststellöse mit Tiefzughaken. Diesen können Sie am besten nutzen, wenn die Schnürsenkel Ihrer Wanderschuhe von oben nach unten durch die Tiefzughaken laufen.
4. Schnüren Sie nach persönlichen Bedürfnissen und Route
Auf den eigenen Körper zu hören ist auch beim Wanderschuhe Schnüren niemals falsch. Manchen Menschen vermittelt ein besonders straff gebundener Wanderschuh ein stärkeres Gefühl von Sicherheit. Die anderen legen Wert auf ein etwas lockereres Tragegefühl. Beides hat seine Berechtigung, wobei beim Bergaufgehen etwas mehr Bewegungsfreiheit im Schuh nötig ist. Im Schaftbereich sollte der Schuh dennoch stabil geschnürt sein. Beim Ablaufen eines Berges sollte Ihr Wanderschuh etwas kräftiger geschnürt sein, damit Ihre Ferse in Position bleibt und Sie nicht dauernd im Schuh nach vorne rutschen.
3 Schnürtechniken für Wanderschuhe
Da wir der Meinung sind, dass beim Wanderschuhe Schnüren der perfekte Sitz Ihrer Schuhe ohne Fußschmerzen das höchste Ziel sein und die Schnürtechnik möglichst einfach sein sollte, haben wir folgende drei Schnürtechniken für Sie ausgesucht.
1. Flaschenzugtechnik
Schnüranleitung: Fädeln Sie das Schuhband durch die beiden letzten Tiefzughaken, ohne es zu überkreuzen. Nach jeder Einfädelung überkreuzen Sie das Schuhband mittig und ziehen die Enden durch die gegenüberliegenden Tiefzughaken. Am oberen Schuhabschluss einfach wie gewohnt binden. Bei der Flaschenzugtechnik haben Sie einen relativ großen „Schnür-Spielraum“. Je straffer Sie die Schuhbänder anziehen, desto tiefer sinkt Ihr Fuß in den Schuh. Die Ferse wird dabei in die richtige Position gebracht und stabilisiert.
Anwendung: Die Flaschenzug Schnürtechnik wird häufig gegen Reibung im Fersenbereich sowie gegen Fersenschlupf eingesetzt.
2. Factory Lacing
Haben Sie sich beim Schuhe Kaufen schon das ein oder andere Mal darüber gewundert, warum ein Schuhband (uneingefädelt) von der untersten Öse quer über die Schuhlasche bis nach oben verläuft? Das Verkaufspersonal war hier nicht im Stress, nein. Es handelt sich dabei um eine Schnürtechnik: das sogenannte „Factory Lacing“, auf Deutsch die „Ladenschnürung“.
Schnüranleitung: Bei der Ladenschnürung fädeln Sie den Schnürsenkel von oben in die beiden untersten Schuhösen ein. Das linke Ende ziehen Sie durch keine Öse, sondern einfach bis zur letzten Öse rechts oben, wo Sie dieses dann ein einziges Mal durchfädeln. Sie haben somit eine Diagonale, die quer über Ihre Schuhlasche verläuft. Das andere Ende fädeln Sie einfach im Zickzack-Kurs nach oben.
Anwendung: Die Diagonale unter dem im Zick-Zack Kurs gefädelten Schuhbandende hat eine Funktion: Sie soll die Oberseite Ihres Fußes vor Druck schützen. Diese Anwendung hilft vor allem bei Hühneraugen sowie Druck- und Scheuerstellen in diesem Bereich. Je stärker das diagonale Ende angezogen ist, desto weniger Druck kann vom zick-zack geschnürten Band auf den Fuß ausgeübt werden.
3. Parallelschnürung
Schnüranleitung: Die Meinungen darüber, wie die Parallelschnürung auszusehen hat, gehen auseinander. Eine Möglichkeit ist, den Schnürsenkel von der ersten (untersten) Öse aus nicht gleich an der nachfolgenden gegenüberliegenden Öse einzufädeln, sondern eine Öse auszulassen und das Band erst in die übernächste gegenüberliegende Öse einzufädeln. Im Anschluss führen Sie das Schuhband Ende durch die gegenüberliegende Öse auf derselben Höhe. Dann lassen Sie wieder eine Öse aus und fädeln das Schuhband durch die übernächste gegenüberliegende Öse. Das andere Ende des Schuhbands verläuft parallel dazu – also auf demselben Kurs nach oben.
Anwendung: Diese Schnürtechnik eignet sich für jene, die den Druck auf dem Spann, der durch die mittig überkreuzten Schuhbänder zustande kommt, reduzieren möchten. Die Kreuzungspunkte verteilen sich, wodurch der lineare Druck einer herkömmlichen Schnürung gar nicht erst entstehen kann. Gerade Menschen mit hohem Rist empfinden diese Schnürung häufig als besonders angenehm.
Sie haben beim Wandern immer wieder Probleme oder Schmerzen an den Füßen? Oft lohnt es sich wirklich, sich von der automatisierten Schnürtechnik zu verabschieden. Probieren Sie mal eine andere Schnürtechnik aus. In wenigen Minuten sind Sie klüger und wissen, wo der Schuh wirklich drückt. Wichtig sind allerdings auch die Basics – das sind die richtigen Schuhe sowie hochwertige Wandersocken, am allerbesten unsere gepolsterten Wandersocken aus Merinowolle.