Den Wanderrucksack richtig packen – passieren Ihnen diese 5 Fehler auch?
Sommerzeit ist Wanderzeit. Zeit zum Abschalten, Natur genießen und etwas für den eigenen Körper zu tun. Endlich finden Sie Zeit für Wanderungen in unserer malerischen Bergwelt. Da bereitet es schon Vorfreude vor oder nach einem genussvollen Frühstück den langjährig treu dienenden oder den brandneuen Wanderrucksack herauszuholen und mit lauter guten und nützlichen Sachen zu befüllen. Schließlich wollen Sie für jedes Wetter und mit leckerem Proviant gerüstet sein. Zudem fallen einige notwendige Dinge an, die ein verantwortungsbewusster Wanderer so mit sich führt – je nach Umgebung und Länge der Wanderung, versteht sich. 1
Beim Wanderrucksack Packen können jedoch auch Fehler passieren, die Sie vermeiden sollten. Machen Sie die folgenden 5 Fehler eigentlich auch?
Fehler 1: Wer suchet, der findet
Gehören Sie auch zu den Menschen, die es immer wieder schaffen, alles in letzter Sekunde zu erledigen? Wenn ja, dann sind Sie damit nicht allein. Gerade am freien Samstag fällt es oft schwer, sich vom schön gedeckten Frühstückstisch zu erheben und das zu tun, was zu tun ist: Rucksack packen. Da kann es leicht passieren, dass man erst kurz vor der Aufbruchszeit seinen Rucksack herausholt und alles kreuz und quer hinein schmeißt.
Machen Sie das nicht. Sie wissen, wie nervig das für Sie selbst und Ihre Mitwandernden ist, wenn Sie regelmäßig stehen bleiben müssen, weil Sie Ihre Sonnencreme oder Wasserflasche suchen. Gerade auf einer Wandertour sollte alles an seinem richtigen Platz sein – damit Sie sofort haben, was Sie gerade brauchen.
→ Tipp 1: Verwenden Sie einen Packbeutel – der ist schneller gepackt und Sie finden alles im Handumdrehen.
Fehler 2: Sicherheitshalber alles rein, was geht
Viele von uns sind sogenannte „Sicherheitsmenschen“ und umgeben sich gern mit möglichst vielen von ihren eigenen Sachen. Das vermittelt eben ein Gefühl der Sicherheit. Verabschieden Sie sich beim Thema Wandern ganz schnell von diesem Gedanken. Üben Sie sich in materieller Unabhängigkeit und packen Sie nur das, was Sie wirklich brauchen. Vergessen Sie nicht: Alles, was Sie in Ihren Rucksack packen, landet auf Ihren Schultern. Und wie oft passiert es, dass man von einer Wanderung zurückkommt und sich denkt: Wozu habe ich das alles mitgenommen? Das meiste habe ich gar nicht gebraucht. Überlegen Sie also, was Sie WIRKLICH brauchen.
→ Tipp 2: Machen Sie das Packvolumen von der Länge Ihrer Wandertour abhängig.
Fehler 3: Schwere Sachen nach unten
Der häufigste und wohl auch fatalste Fehler beim Wandern ist: Schwere Sachen werden vom Großteil der Menschen ganz unten in den Rucksack gepackt. Viele denken, damit in völliger Übereinstimmung mit den physikalischen Gesetzen zu handeln. Nach Adam Riese mag das stimmen. Sobald Sie aber die Physiologie Ihres Körpers berücksichtigen, werden Sie einsehen, dass das nicht ganz richtig ist. In der nachfolgenden Abbildung sehen Sie, was passiert, wenn Sie die schweren Sachen ganz unten im Rucksack verteilen.
Die schweren Sachen ziehen stark in Richtung Boden und gleichzeitig nach hinten.
Packen Sie die schweren Sachen richtigerweise körpernah im Rücken- und Schulterbereich. So entsteht kein Gefühl des dauernden Kampfes gegen die Schwerkraft. Somit verteilt sich das Gewicht genau dort, wo Sie die Muskeln haben, um die Last auszugleichen. Und Sie bekommen keine Rückenschmerzen, stehen stabiler und die schweren Sachen können nicht so sehr hin- und her wackeln. Je steiler das Gelände ist, desto weiter können Sie schwere Gegenstände nach unten packen, das fördert Ihr Gleichgewicht. Wenn es sich um eine Wanderung mit niedrigem Schwierigkeitsgrad oder in der Ebene handelt, dann können Sie die schweren Lasten etwas höher am Rücken deponieren.
Im restlichen Hauptfach verteilen Sie idealerweise mittelschwere Sachen wie Ihre Kleidung, das Erste Hilfe Set oder Ihr Proviant. Das stabilisiert und sorgt dafür, dass die schweren Gegenstände am Tragesystem bleiben.
→ Tipp 3: Der Rucksack sollte unabhängig von der Tour niemals 25% Ihres Körpergewichts übersteigen. Tragen Sie einen Rucksack regelmäßig, so sollte die Last nicht mehr als 10% Ihres Körpergewichts betragen 2
Fehler 4: Schlafsack obendrauf
Den Schlafsack obendrauf zu legen, ist taktisch unklug. Verstauen Sie leichte Sachen, die viel Platz benötigen – wie Ihre Daunenjacke oder Ihren Schlafsack – im Bodenfach. Verfügt Ihr Rucksack über kein Bodenfach, dann deponieren Sie diese Dinge ganz unten in Ihrem Rucksack. Damit schaffen Sie eine stabile Basis.
→ Tipp 4: Leichte und gleichzeitig voluminöse Ausrüstung ist im Bodenfach am richtigen Ort.
Fehler 5: Deckelfach – braucht kein Mensch
Manche Menschen sind der Ansicht, dass das Deckelfach unnütz ist, es wird auch von vielen kaum genutzt. Oft wird in letzter Sekunde versucht, dort noch schnell ein Paar Schuhe oder Ähnliches unterzubringen. Das sollten Sie nicht tun. Verstauen Sie im Deckelfach jene Sachen, die Sie schnell und oft brauchen. Ihre Sonnencreme, Ihre Taschentücher oder Ihre Sonnenbrille sind im Deckelfach bestens aufgehoben.
→ Tipp 5: Packen Sie nicht zu viel ins Deckelfach, sonst verfehlt es seinen Zweck.